Schaumweine – Prosecco, Champagner & Co.

In keinem anderen Land der Erde wird mehr Schaumwein getrunken als in Deutschland. Trotzdem herrscht bei vielen Weinfreunden eine gewisse Ahnungslosigkeit, wenn es um die verschiedenen Schaumwein-Sorten und den aufwendigen Herstellungsprozess geht. Worin besteht also der Unterschied?
Definition: Schaumwein
Das Hauptmerkmal eines Schaumweins ist, dass dieser ein kohlensäurehaltiges Weingetränk ist, dass mindestens einen Druck von 3 bar aufweisen muss. Ist der Druck geringer, aber über 1,5 bar, so spricht man von Perlwein.
Schaumweine aus aller Welt
In nahezu allen bekannten Weinregionen werden Schaumweine hergestellt. Je nach Herkunftsland und gegebenenfalls auch Herstellungsmethode tragen sie verschiedene Namen und haben auch geschmacklich unterschiedliche typische Charakteristika.
Prosecco
Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaumweine, aber auch für Perl- und Stillweine, die nach strenger Definition nur aus den offiziellen Prosecco-Weinanbaugebieten der Regionen Venetien und Friaul-Julisch kommen dürfen. Er enthält wenig Kohlensäure, perlt also nicht so intensiv wie andere Schaumweine. Für einfachen Prosecco wird Weißwein mit Kohlensäure versetzt. Bessere Produkte gären in Tanks oder sogar in Flaschen. Gute Qualitäten kosten ab etwa sieben Euro pro 0,75-Liter-Flasche. Charakteristisch für den Prosecco sind Aromen von vorwiegend gelben Früchten, seine strohgelbe Farbe sowie ein fruchtig-blumiges Bukett (Duft des Weines).
Sekt
In Deutschland wie auch in Österreich ist der typischste Schaumwein der Sekt. Seine Kohlensäure erhält dieser durch das Flaschen- oder Tankgärverfahren. Oft taucht hierzulande auch die Bezeichnung „Winzersekt“ auf. So darf sich nur jener Sekt nennen, der aus den Grundweinen eines Weinbaubetriebes hergestellt worden ist. Er ist das deutsche Pendant zu Champagner, welcher ebenso mit der traditionellen Flaschengärung hergestellt wird.
In Deutschland wird Sekt überwiegend aus Riesling-Grundwein hergestellt. In Österreich hingegen findet man Sekte zudem auch aus Grünem Veltliner oder Muskateller.
Champagner
Champagner gilt für viele als das edelste aller Getränke. Schon der Name klingt nach Luxus. Einer der bekanntesten Schaumweine ist sicherlich der Champagner aus Frankreich. Dieser kommt aus dem beinahe gleichnamigen Weinanbaugebiet, der Champagne, gut 100 Kilometer nordöstlich von Paris. Champagner darf nur als solcher bezeichnet werden, wenn er aus der entsprechenden Region kommt – andere Schaumweine aus Frankreich nennen sich Crémant.
Verlesen werden die Trauben per Hand. Die erste Gärung wird auch als alkoholische Gärung bezeichnet. Diese Gärung findet für jede Rebsorte und jede Lage in einem anderen Fass statt. Für die zweite Gärung wird der Wein in Flaschen abgefüllt und mit dem sogenannten „Liqueur de tirage“ versetzt. Dieser besteht aus einer Form von Zucker und Hefe und ist je nach Champagner-Hersteller verschieden. Insgesamt muss der Champagner mindestens 15 Monate reifen, bevor er verkauft werden darf.
Ganz typisch für den Geschmack des Champagners sind zarte, hefige Noten, die an Brioche oder Buttertoast erinnern. Diese werden oftmals begleitet von Aromen, die nach Pfirsich, Aprikose, grüner Birne oder auch Quitte schmecken.
Cava
Auch in Spanien wird hervorragender Schaumwein hergestellt – der Cava. Wie bei vielen Schaumweinen anderer Länder gelten auch für den Cava vergleichbare und strenge Anforderung an die Herstellung, wie etwa die Flaschengärung. Er trägt die offizielle Qualitätsbezeichnung „Denominación de Origen Cava“, welche allerdings keine Herkunftsbezeichnung ist. Jedoch stammt der Großteil aller Cavas aus der Weinregion Penedès in Katalonien.
Verwendet werden meist spanische Rebsorten wie Macabeo (Viura), Parellada und Xarel-lo, aber auch Chardonnay oder die rote Rebsorte Pinot Noir werden für die Herstellung von Cava genutzt. Typisch für seinen Geschmack sind Aprikosen- und Beerenaromen, aber auch frische Noten von Apfel und Zitrone lassen sich oftmals herausschmecken.